Die Macht der Worte in der Medizin ...leider oft noch unterschätzt ... gerade in meiner Arbeit als Ärztin in der biologischen Krebstherapie und in der Schmerztherapie bekomme ich immer wieder von meinen Patienten/Patientinnen Sätze zu hören wie : ihr Kollege meinte „da könne man nix mehr machen“ oder „ich hätte noch so und solange zu leben“ oder „mit den Schmerzen müsse ich leben“... Worte sind kraftvoll.. Studien belegen, dass Selbst starke Schmerzmittel fast gar nicht mehr wirken, wenn sie mit der Ansage verabreicht werden, dass die Substanz die Schmerzen verstärken würden .
Ärzte müssten deshalb lernen, positiv zu formulieren. Sie sollten den Fokus nicht auf das Negative legen und ihre Worte mit Bedacht wählen. Es mache eben einen Unterschied, ob eine Spritze mit der Ansage ‚Jetzt tut’s gleich weh!‘ oder mit ‚Jetzt wird’s Ihnen gleich besser gehen!‘ verabreicht werde.Nicht nur was der Arzt dem Patienten oder der Patientin sagt, sondern auch wie er spricht und was er nicht sagt, prägen das Verhältnis und beeinflussen nachweislich den Genesungsprozess. Hierbei geht es nicht um Beschwichtigung oder das Beschönigen von Informationen, ganz im Gegenteil.
Ich halte eine umfassende Aufklärung für den entscheidenden Ansatz für eine erfolgreiche Therapie . Selbstverantwortung und „participation“ sind der Schlüssel zur Genesung .
Es ist eins meiner größten Anliegen meinen Patienten deutlich zu machen, dass eine gute Diagnose wichtig ist, jedoch die Prognose in der Hand des einzelnen liegt, auf dessem Weg ich ihn gerne begleite. Der Patient darf nicht zum Opfer seiner Diagnose gemacht werden, sondern sollte in jedem Fall der Täter seiner Prognose werden. Denn eines sollte uns allen klar sein, man kann nicht NICHT kommunizieren.
... präventiv, partizipativ, personalisiert und präzise sind die Schlagworte der Medizin der Zukunft, die man auch als 4Pmedicine bezeichnet.
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